Aktueller Radiobeitrag: „Doing Memory und der NSU: Wer darf erinnern?“

„Doing Memory und der NSU: Wer darf erinnern?“

Nicht gehört, nicht genannt, nicht erinnert: Betroffene rechter Gewalt bleiben oft unsichtbar – die mediale Aufmerksamkeit richtet sich an die Täter*innen, deren Namen und Taten überall bekannt sind. Die Sendung erinnert an das Nagelbombenattentat, dass der sogenannte ‚NSU' im Jahr 2004 in der Keupstraße verübt hat. In der Sendung sprechen Menschen, die von dieser rassistischen Gewalt bedroht sind – der Schaupieler, Musiker und Autor Kutlu Yurtseven, der den Nagel­bomben­anschlag selbst miterlebt hat und seitdem für Anerkennung und Aufklärung kämpft sowie Meral Şahin als Vorsitzende der Interessensgemeinschaft Keupstraße.    

Über die Formen und Bedeutung des Erinnerns sprechen der Künstler Ulf Aminde, der seine Sicht auf die demokratische Relevanz eines vielstimmigen Erinnerns erläutert, und Aurora Roudono, die die Bedeutung künstlerischer Arbeit für die Auseinandersetzung mit den Themen Migration und Rassismus beschreibt. Impulse aus der wissenschaftlichen Perspektive liefert Fabian Virchow, der zu Rechtsterrorismus forscht und erklärt, warum Erinnern so bedeutsam ist für politische Kultur und Demokratie in der Bundesrepublik.

Die Radiosendung wurde entwickelt von Studierenden im Master Medienwissenschaft der Universität Tübingen unter der Leitung von Tanja Thomas und Tobias Fernholz.

Die Sendung ist ab sofort in der Mediathek abrufbar.

Einen vollständigen Bericht lesen Sie auf MediaBubble, dem Medienblog der Tübinger Medienwissenschaft.